1969 MICHAEL GAISSMAIR

Tragödie in 5 Aufzügen aus dem Tiroler Bauernkrieg von 1525

Hintergrund des historischen Dramas ist die düstere Zeit des Bauernkrieges 1525, geprägt von Plünderung, Brandstiftung, Totschlag, die Erstürmung von Schlössern und Burgen sowie die Besetzung von Klöstern durch die aufgebrachten Massen. Ihr genialischer Anführer, Michael Gaismayr, Sohn eines Sterzinger Bergknappen, war erst Schreiber des Landeshauptmannes, dann Sekretär des Fürstbischofs von Brixen und Zolleinnehmer in Klausen und hatte somit, wie wenige aus seinen Kreisen, Einblick in die korrupte Welt des Adels und des Klerus in jener Zeit. Tatkräftig, klug, beredt und militärisch begabt führte er den rechtlosen und ausgebeuteten Bauernstand in die Revolte. Seine Ideen waren jedoch zu neuartig, um vom kleinen und ungebildeten Mann seiner Zeit begriffen zu werden und, vor allem, zu ketzerisch, so dass beträchtliche Massen nach anfänglich begeistertem Zulauf von ihm wieder abrückten. Nach dem Fehlschlag des Aufstandes floh Gaismayr in die Schweiz, von dort weiter ins Salzburgische und schließlich in die Republik Venedig, dem damaligen Feind der Habsburger, ehe er wieder, stets bemüht, seine Idee der Befreiung des Bauernstandes zu verwirklichen, in die Schweiz zurückkehrte. Als sich schließlich der Erfolg abzuzeichnen schien, wurde er 1532 Opfer spanischer Meuchelmörder.

Besetzung:
Gabriel Salamanka, Kanzler bei Erzherzog Ferdinand: Hansjörg Widmann; Dr. Frankfurter, Kaiserlicher Rat: Gottlieb Pomella; Der Hofmarschall: Karl Kofler; Hans Gaissmayr, Knappe zu Sterzing: Werner Lorenzi; Michael Gaissmayr, Zöllner zu Klausen: Luis Walter; Peter Passler aus Antholz: Walter Pedri; Elise, sein Weib:Anni Schorn-Waidmann; Graf von Milland: Fritz Weber; Fraythofer: Hans Steiner; Christofl, sein Enkel:Herbert Steiner; Ganner: Hans Pomella; Pichler: Oswald Micheli; Krantz: Franz Jost; Keferer: Herbert Michel; Schnagerer: Arnold Dibiasi; Gramaiserin: Marialuise Mayr; Die Schnagerin: Erika Carli; Holderer: Hartmann Mayr; Pfefferer: Oswald Micheli; Hausierer: Emmerich Gruber; Marano, spanischer Bedienter: Hansjörg Widmann; Ein Amtsmann: Luis Terzer; Erster Bürger:Franz Roner; Zweiter Bürger: Fritz Giovanelli.

REGIE: LUIS WALTER
Chorleitung: Sepp Thaler
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Mitarbeiter:
Souffleuse: Martha Ranigler, Assistenz: Waltraud Sanin; Technik: Josef Dellavaya; Beleuchtung: Josef Ranigler, Sepp Hanspeter; Bühnenbau: Arnold Dibiasi; Kartenvorverkauf: Papier Kasal-Neumarkt; Direktion: Walter Pedri.

Termine:
30. (Premiere) 31. August, 6. 7. 13. 14. September 1969

Spielort:
vor der gotischen Kirche in der Vill, Neumarkt


  Autor: Franz Kranewitter

geboren, am 17. Dezember 1860 im Oberinntaler Ort Nassereith , zählt zu den originellsten Begabungen der deutschen Bühnenliteratur anfangs des zwanzigsten Jahrhunderts und gilt, neben Karl Schönherr, als der bedeutendste Dramatiker Tirols. Bäuerlichem Milieu entstammend, hat er in seinen besten Dramen die sozialen Probleme des Tiroler Dorfes um die Jahrhundertwende festgehalten. Vor allem war er ein harter Kritiker der im Dorf oft nur oberflächlich herrschenden Anständigkeit und griff mit Leidenschaftlichkeit tagespolitische Fragen auf um sie, provokant, in seine Werke einzuweben. Menschen von abgründiger Leidenschaft und psychologischer Tiefgründigkeit ringen in Kranewitters Dramen mit den Problemen und Konflikten ihrer Zeit.
Zu seinen bekanntesten Werken zählen: „Um Haus und Hof“ (1899), „Andre Hofer“ (1899), „Michael Gaismayr“ (1904) sowie sein Hauptwerk „Die Sieben Todsünden“ (1905 – 1911)

Grafik
Hansjörg Widmann, Karl Kofler
Herbert und Hans Steiner
Dr. Fritz Weber
Anny Schorn, Luis Walter

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